<![CDATA[ - Zentralasien]]> Mon, 29 Jan 2018 19:22:29 -0800 Weebly <![CDATA[Kirgistan Reiseroute - Jurten und Pferde]]> Sat, 04 Nov 2017 07:00:00 GMT /zentralasien-reiserouten/kirgistan-reiseroute-jurten-und-pferde
Kirgistan Reiseroute Jurte Songköl Zentralasien

Vom Baden am Issyk Kul zum Übernachten in einer Jurte am Songköl

Das Land mit den frei herumziehenden Pferdeherden, atemberaubenden Landschaften vom Issyk Kul bis zum Songköl und mit den vielen Jurten, in denen auch Reisen Unterschlupf finden, verspricht eine geniale Reise. Das Land ist für ausgedehnte Wandertouren geschaffen und ist eine perfekte Ergänzung zu Usbekistan und Tadschikistan. Auch für Kirigistan gilt, dass eine (allein-)reisende Frau das Land problemlos bereisen kann. Alle Reiseinfos vom Visum, dem Transport und den Unterkünften gibt es allerdings unterKirgistan individuell für Backpacker.

Jurten und Pferde

Zeitraum: Drei Wochen, zwei Wochen bis zum Songköl und von dort wieder zurück nach Bischkek

Transport: Der vorhandene öffentliche Verkehr führt nicht unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten des Landes. Daher empfiehlt sich ein Mietauto. Man kann auch etappenweise mit dem Bus fahren und dann das letzte Stück mit einer Tour bewältigen.

Routenverlauf: (1) Bishkek(2) Burana(3) Nordufer des Sees Issyk Kul(4) Karakol(5) Dscheti Oguz(6) Südufer des Sees Issyk Kul(7) Kotschkor(8) Songköl(9) Naryn(10) Tasch Rabat Karawanserei(11) Uzgen(12) Osch(13) Sary Tasch und Sary Mogul – Osch – Bischkek

Zurückgelegte Kilometer: ca. 2.500 km

Reisezeit: Der Sommer ist die ideale Reisezeit, Juli und August die Hauptsaison. Ende August kann es am Songköl schon kalt werden und Schnee fallen, wobei das das ganze Jahr über möglich ist. Der Winter ist kalt, viele Straßen sind nicht passierbar und daher sehr unbrauchbar als Reisezeitraum. Ab Mai bis September macht eine Reise Sinn.

Mögliche Erweiterung: Eine Reise durch Kirgistan lässt sich bestens mit Tadschikistan, Usbekistan und Kasachstan verbinden, mehr dazu unter Tadschikistan Reiseroute – Der Pamir Highway und unter Usbekistan Reiseroute – Die Seidenstraße.
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<![CDATA[Tadschikistan Reiseroute - Der Pamir Highway]]> Thu, 02 Nov 2017 07:00:00 GMT /zentralasien-reiserouten/tadschikistan-reiseroute-der-pamir-highway
Pamir Highway Tadschikistan Reiseroute Kirgistan

Quer durch den Pamir, von Osch nach Duschanbe, von Kirgistan nach Tadschikistan

Der Pamir Highway ist einer dieser Straßen, die zum Mythos geworden sind. Einmal quer durch zu fahren, ist für viele ein sehnsüchtiger Traum. Wer den Traum wahr werden lassen möchte, wird schnell feststellen, dass diese Reise einem mehr abverlangt als andere touristisch erschlossenere Gebiete. An der Gastfreundschaft, die ist gewohnt herzlich, liegt es nicht, dass die Reise strapaziös werden kann, vielmehr sind es der Zustand des „Highways“ selbst, die fehlende Verkehrsanbindung und der drohende Durchfall, was die Reise zu einem Abenteuer werden lässt. Trotz allem werden Reisende mit einer spektakulären Landschaft und herzlichen Begegnungen reich belohnt, wenn sie sich mit den Bedingungen arrangieren. Die Reiseroute lässt sich kombinieren mit weiteren Routen durch Usbekistan und Kirgistan.
 
Der Pamir Highway wird von den Pamiris, den Leuten aus Berg-Badachschan, oft einfach nur „die Straße“ genannt, ganz einfach, weil es über eine große Strecke hinweg die einzige Straße ist, von der man behaupten kann, dass es eine Straße ist. Über den Begriff „Highway“ lässt sich wieder streiten. Allerdings handelt es sich um ein riesiges Bauprojekt der Sowjetunion mit dem Ziel auch ein sehr abgelegenes Gebiet verkehrstechnisch an das Straßennetz anzuschließen. Auch wenn viele Straßenabschnitte sehr baufällig sind, ist der Pamir Highway großteils asphaltiert und das bei einer Straße auf einer beachtlichen Höhenlage. Beim Highway handelt sich um einen Teilabschnitt der heutigen Fernstraße M41.
 
Auch für Tadschikistans Pamir und Kirigistan gilt, dass eine (allein-)reisende Frau nichts zu befürchten hat und sich frei bewegen kann. Kurze Shorts und Tanktop empfehlen sich, wie in den allermeisten Ländern, trotzdem nicht. Mehr Reiseinfos für individuelles Reisen entlang des Pamir Highways gibt es hier.

Der Pamir Highway

Zeitraum: Zwei Wochen

Transport: Das Zauberwort: Marschrutka. Die kleinen Sammeltaxis sind die einzige Möglichkeit von A nach B zu kommen, wenn man kein eigenes  Fahrzeug oder einen eigenen Fahrer hat.

Routenverlauf: Bishkek – (1) Osch(2) Sary Tasch(3) Sary Mogul(4) Karakul(5) Murghob(6) Bulunkul(7) Langar(8) Vrang(9) Yamchun(10) Ischkaschim(11) Chorugh oder Khorugh(12) Duschanbe

Zurückgelegte Kilometer: ca. 1.500 km

Reisezeit: Der Sommer ist die ideale Reisezeit, wobei August die Hochsaison ist. Ab Juni kann man eine Tour bereits in Angriff nehmen und dann sollte bis Ende September eine Reise entlang des Pamir Highways möglich sein.

Mögliche Erweiterung: Bereits in der Reiseroute inkludiert ist ein Abstecher zum tadschikischen Wakhan, der eigentlich abseits des Pamir Highways liegt, aber zu schön ist, um links liegen gelassen zu werden. 
Die meisten Reisenden werden auch das größte Highlight Kirgistans mitmachen, den See Songköl (sieheReiseroute durch Kirgistan).
Auch wenn erst ab Osch der eigentliche Pamir Highway beginnt, muss man zuerst irgendwie ins Land kommen. Nach Bischkek und nicht nach Duschanbe zu reisen empfiehlt sich wegen der wesentlich billigeren Flugverbindungen nach Kirgistan. Von der Hauptstadt ist man in nicht einmal 40 Minuten mit einem Inlandsflug der kostengünstigen (schon um 40 bis 80 Euro hin und zurück) Air Manas (Pegasus Asia) in Osch. Viele Reisende nehmen natürlich Kirgistans absolutes Highlight, den See Songköl und seine Jurten, gleich mit. Aber die Sehenswürdigkeiten Kirgistans sind in einer anderen Reiseroute ausgelagert.

In (1) Osch befindet sich Kirgistans ganzer Stolz, der Sulajman Too, das erste UNESCO-Weltkulturerbe des Landes. An diesem Berg kommt man in Osch nicht herum und auch im restlichen Land wird man stets gefragt werden, ob man schon die Chance hatte Sulajman Too mit eigenen Augen zu sehen. Es handelt sich um eine heilige Stätte mit Mausoleen, einem Museum, einer Moschee und einer Grotte.
Zwei verschiedene Wege führen zur Spitze des Berges, der längere und weniger steile Weg an der Südostseite empfiehlt sich für den Aufstieg, der andere steile Treppenweg bei der Universität eignet sich für den Abstieg und spart Zeit. Am höchsten begehbaren Punkt des Sulajman Too hat man einen herrlichen Blick auf die ganze Stadt.

Abgesehen von dieser Pilgerstätte lohnt der Basar einen Besuch. Egal was man auch sucht, hier wird man fündig und kann zentralasiatisches Leben hautnah miterleben. Hier lassen sich auch die schönsten Souvenirs, eine reiche Produktpalette aus Filz vom Hut bis zum Hausschlapfen, finden, die wesentlich günstiger sind als in Souvenirläden Bischkeks. Wer von Osch nach Tadschikistan möchte, muss sich einen Transport organisieren, falls er nicht mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist. Dazu mehr unter Tadschikistan für Backpacker und Individualreisende. 
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Basar von Osch
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Ausblick vom Sulajman Too
Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte aber einen Zwischenstopp in (2) Sary Tasch einlegen und die erste Fahrt auf dem Pamir Highway auskosten. Der Abschnitt zwischen den beiden kirgisischen Städten ist einer der schönsten, weil vor allem in der zweiten Hälfte der Fahrt nach Sary Tasch viele Jurten und Wohnwägen die Straße säumen. Auf der Strecke sind zwei Pässe zu überqueren, der Tschyrtschyk-Pass mit 2402 m, dort sind ebenfalls einige Jurten zu sehen, und der Taldyk-Pass mit 3589 m.
Sary Tasch ist die letzte Stadt vor der Grenze zu Tadschikistan und wird dementsprechend von der Isolation am Rande des Landes gekennzeichnet, auch wenn sie verkehrstechnisch mit den beiden Straßen nach Tadschikistan und China überaus wichtig ist. Die Stadt liegt bereits auf 3.170 m und eröffnet einen traumhaften Blick auf die majestätischen Gipfel des Pamirs.
 
Die Straße nach Westen folgend, lässt sich noch ein Stopp in (3) Sary Mogul einlegen. Diese Stadt liegt nur rund 30 km von Sary Tasch entfernt und bietet einen perfekten Ausgangspunkt für Trekkingtouren zum Basislager des Pik Lenin (7134 m). Von dort aus können weitere Wandertouren unternommen werden und Jurten stehen auch für spontane Gäste bereit. 
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Die aus der Sowjetzeit stammenden Wohnwägen werden bis heute genützt
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Jurte auf dem Streckenabschnitt zwischen Osch und Sary Tasch
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In einer kirgisischen Jurte
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Sary Tasch und der Pamir Highway
Ein unbestrittener Höhepunkt auf jeder Reise auf dem Pamir Highway ist der Grenzübertritt zwischen Kirgistan und Tadschikistan und die Überquerung des 4280 m hohen Kyzyl-Art-Passes. Um zu der höchsten befahrbaren Stelle mit der symbolträchtigen Marco-Polo-Schaf-Statue zu gelangen, muss ein besonders baufälliger Abschnitt des Pamir Highways überwunden werden. Der Pamir Highway zeigt sich ab Sary Tasch wesentlich abenteuerlicher.
Die kirgisische Grenzkontrolle findet ein wesentliches Stück vor dem höchsten Punkt der Passstraße statt, erst ein paar Kilometer weiter kommt man zum tadschikischen Grenzposten. Zu den Einreise- und Ausreiseformalitäten gibt es hier weitere Infos. Hat man die Einreise hinter sich gebracht, fahren die meisten nach Murgab, Murghab oder Murghob weiter.

Davor sollte man, wenn möglich, einen Stopp beim See (4) Karakul einlegen. Die Farben des Sees sind derart intensiv und die Bergkulisse derart imposant, dass es einer der besonderen Orte auf der Strecke ist, wo es auch Gästehäuser gibt.
In (5) Murghob wird jeder und jede früher oder später landen. Die karge Stadt im Nirgends ist ein Knotenpunkt für Pamir-Reisende geworden. Die Sehenswürdigkeit der auf 3.618 m gelegenen Stadt ist der Pamir selbst. Hier lässt sich das raue und voller Entbehrung geprägte Leben in der Kaltwüste Pamir nachvollziehen.
Auf der Strecke nach Alichur, ein weiterer beliebter Zwischenstopp mit Möglichkeiten zu übernachten, lassen sich immer wieder Jurten der kirgisischen Minderheit Tadschikistans finden. Der glasklare, aber winzige See namens Ak Balyk ist eben für diese kirgisische Minderheit ein heiliger Ort. 
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Besonders baufälliger Abschnitt des Pamir Highways zwischen Sary Tasch und der Grenze
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Kyzyl-Art-Pass auf 4280 m
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Kirgisinnen in der Umgebung von Murghob
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Heiliger See Ak Balyk
Von Alichur können Reisende entweder den kürzesten Weg über den Pamir Highway Richtung Khorugh wählen oder sich für einen Abstecher in den tadschikischen Wakhan entscheiden. Egal, für welchen Weg man sich entscheidet, sollte man auf jeden Fall die Seen Bulunkul und Yashikul nicht auslassen.
Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Dorf (6) Bulunkul, das zu den kältesten Orten Zentralasiens zählt, wo auch schon einmal über -60 Grad Celsius gemessen wurden.
Die Route führt über den gleichnamigen See zu dem benachbarten und nicht weniger schönen See Yashikul, von dem man dann auf einer Offroad-Piste zu einem kleinen Geysir gelangt. Die Piste ist landschaftlich sehr reizvoll, aber auch eine Herausforderung und nur einem guten Jeep und Pannenausrüstung für den Notfall zu empfehlen. Über diesen Schleichweg gelangt man direkt nach Alichur zurück.
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See Bulunkul
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Ausläufer des Sees Yashilkul
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See Yashikul
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Offroad zum Geysir
Eine Reise durch den tadschikischen Wakhan ist mitunter das Schönste, was man in Tadschikistan erleben kann. Stets entlang der afghanischen Grenze blickt man vor allem von der Festung Vishim Qala auf den Beginn des „echten“ Wakhan, dem afghanischen Wakhan-Korridor, den Marco Polo schon bereiste. (7) Langar bietet von Alichur aus die erste Übernachtungsmöglichkeit und beeindruckt mit Petroglyphen, einem Heiligtum namens Shoh Kambari Oftob und der Gastfreundschaft der in ganz Berg-Badachschan lebenden Pamiris. Ortskundige Fahrer finden auch steile Wege bis zum obersten Ende der im Berghang liegenden Siedlung, wo sich ein noch viel besserer Blick auf den Wakhan Afghanistans eröffnet.
Leichter zu finden sind die vom Dorf Dirch aus zu erreichenden Überreste einer Festung namens Vishim Qala oder Abdrashim Qala. Auch von dort bietet sich ein grandioser Blick auf den Wakhan.

Der tadschikische Wakhan ist für mehrere heiße Quellen bekannt. Die erste, wo Frauen und Männer je nach Wochentag abwechselnd baden, ist die Quelle von Shirgin und liegt am Weg nach (8) Vrang. Das Dorf Vrang ist für sein buddhistisches Erbe bekannt. Auf einer Anhöhe befindet sich dort keine Festung sondern eine mehrstufige Stupa aus Felssteinen aus dem 7. oder 8. Jahrhundert. Eine weitere heiße Quelle namens Bibi Fotima findet sich in unmittelbarer Nähe zur (9) Yamchun Festung. Die Badezeiten für Männer und Frauen wechseln ab, jedenfalls kann man sich seiner Kleider in einer Umkleidekabine entledigen, bevor man zum vom Fels hinabstürzenden heißen Wasser gelangt. Etwas weiter unten liegt die gut erhaltene Festung Yamchun, die sich allerdings immer noch rund sieben Kilometer über dem Dorf Vichkut befindet.

​Die nächste Etappe führt nach (10) Ischkaschim, von wo die Grenze nach Afghanistan passiert werden kann, was allerdings niemand uninformiert und leichtfertig tun sollte (siehe Sicher ist nur die Ungewissheit). Im ganzen tadschikischen Wakhan gibt es nur nachts Strom und auch sonst müssen sich Reisende in Verzicht üben.
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Blick auf Afghanistan
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Festung Yamchun mit Blick auf den afghanischen Wakhan
Von Ischkaschim geht es in das moderne etwas über 100 km entfernte (11) Khorugh oder Chorugh. Eine lohnende Abzweigung führt zu den schönen Quellen namens Garm Chaschma. Die Stadt Khorugh bildet ein wichtiges Zentrum für die Pamiris und hier fehlt es im Unterschied zu all den anderen Dörfern der Region an nichts.
Neben den traditionellen bunten Kleidern der Frauen finden sich hier auch Jeans und T-Shirt. Khorugh gibt sich weltoffen und herzlich und lädt mit seinem Stadtpark und dem schön angelegten Wasserpool, wo vor allem Kinder baden, zum Flanieren ein. Besonders sehenswert ist der lebendige Basar und der botanische Garten, von wo man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt hat.

In Khorugh kann man sich für die Weiterreise nach Duschanbe stärken. Falls die mit dem Marschrutka folgt, bedeutet das eine mind. 12-stündige, oft aber auch 15-stündige, Fahrt nach (12) Duschanbe. Entweder wird die Straße über Kulob (607 km) oder Tavildara (522 km) genommen.
Die Hauptstadt selbst ist gelinde gesagt keine Perle und definitiv kein Grund, um Tadschikistan zu bereisen. Es ist sicher die ärmste der Hauptstädte im Vergleich zu Bischkek oder Taschkent und auch Khorughs Jugend wirkt oft moderner als die Duschanbes.
Bei den Türmen des Duschanbe Plaza kann man Sicherheitspersonal danach fragen, ob man gegen etwas Eintrittsgeld auf die Terrasse kann. Der Blick auf das Zentrum Duschanbes mit dem Somoni-Denkmal, dem Präsidentenpalast und der überdimensionierten tadschikischen Fahne lohnt sich auf jeden Fall.
​Mit Duschanbe findet die Reise über den Pamir Highway ihren Abschluss, von hier aus ließe es sich weiter nach Termez in Usbekistan reisen.
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Ausblick vom botanischen Garten auf Khorugh
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Ausblick auf Duschanbe

Weitere Reiserouten

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<![CDATA[Usbekistan Reiseroute - Die Seidenstraße]]> Mon, 16 Oct 2017 09:12:11 GMT /zentralasien-reiserouten/usbekistan-reiseroute-die-seidenstrasse
Usbekistan Reiseroute Seidenstraße

Durch Städte der alten Seidenstraße wie Chiwa, Buchara oder Samarkand wandeln.

Es sind die türkisenen Kuppeln der Moscheen und Medressen, die verzaubern, es sind die voller Leben erfüllten Basare, die verzücken. Die herrschaftliche Architektur Usbekistan ist jedem/jeder ein Begriff und weckt Sehnsucht. Die alte Seidenstraße umfasste ein weit verzweigtes Netz an Handelsrouten von China bis nach Venedig. Das bedeutet auch, dass Usbekistans Städte nur einen kleinen, aber dennoch bedeutenden Teil dieses Handelsnetzes darstellen. Der Mythos der Seidenstraße ist jedenfalls auch im heutigen Usbekistan allgegenwärtig. Alle Reiseinfos für individuelle Reisende gibt es unter Usbekistan individuell für Backpacker.
Meistens bedeutet eine Reise nach Usbekistan eine Aneinanderreihung mehrerer Städtereisen mit dem einen oder anderen Ausflug. Es gilt vor allem Chiwa, Buchara und Samarkand zu sehen, alles andere ist (lohnende) Kür. Landschaftlich hat Usbekistan weniger zu bieten als seine Nachbarn Kirgistan, Kasachstan oder Tadschikistan, wohingegen diese Länder mit Abstand nicht mit den Architekturschätzen Usbekistans mithalten können. 

Die Seidenstraße

Zeitraum: 10 Tage bis zwei Wochen

Transport: Das Netz an Bussen und Zügen ist sehr gut ausgebaut, zusätzlich gibt es noch Sammeltaxis, Leute für die Strecken zwischen Buchara und Samarkand sind schnell gefunden und so ist auch die Taxifahrt nicht mehr allzu teuer.

Routenverlauf: Taschkent – (Flug nach Urgensch) – (1) Chiwa (Touren nach Moynaq und zu den Wüstenschlössern) – (2) Buchara(3) Samarkand - (4) Taschkent

Zurückgelegte Kilometer: ca. 3.600 km

Reisezeit: Im Sommer ist es extrem heiß. Darum empfiehlt sich der Frühling oder Herbst, denn im Winter ist es wiederum eisig kalt in Usbekistan. 

Mögliche Erweiterung: Shahrisabz und Termez von Samarkand aus und das Fergana-Tal von Taschkent aus
Wer mit dem Flugzeug in Taschkent landet, kann entweder gleich die Hauptstadt erkunden oder noch am gleichen Tag einen Inlandsflug nach Urgench hinter sich bringen, um schnellstmöglich am anderen Ende des Landes zu sein.
Die Taxifahrt von Urgench nach (1) Chiwa (auch Xiva oder Khiva) dauert rund 30 Minuten. Sodann befindet man sich vor den fast vollständig erhaltenen Stadtmauern der Altstadt, auch Itschan Kala genannt.

Das riesige Freilichtmuseum Chiwa bietet eine große Anzahl an gut erhaltenen Medressen, Moscheen, Mausoleen, Minaretten und Palästen, die allesamt aus dem 19. Jahrhundert stammen und sich mit dem UNESCO-Weltkulturerbestatus schmücken können oder vielmehr kann sich die Organisation mit ihnen schmücken. Wer nur durch die Gassen schlendert, kann das theoretisch auch ohne die Eintrittskarte, die für einen Zutritt zu den allermeisten Gebäuden der Altstadt berechtigt und zwei Tage gültig ist, tun, es macht nur wenig Sinn. Hier sollen nur ein paar wenige Sehenswürdigkeiten Chiwas erwähnt werden.

Ein Blick von oben lohnt sich in Chiwa und ist gleich an mehreren Stellen möglich. Beliebt ist der Wachturm der Zitadelle (Kunjar Ark), der gleich links zu finden ist, sobald man das Westtor (Haupteingangstor mit Ticketstelle) betreten hat und bereits das unvollständige Kalta Minor Minarett bewundert hat. Der Besuch der Zitadelle an sich ist im Ticket inkludiert, wer hoch zum Wachturm möchte, muss noch ein kostengünstiges Extraticket erwerben. Besonders am späten Nachmittag tummeln sich hier Reisende, die die feurigrot strahlende Stadt von oben bestaunen möchten.
Die Dschuma-Moschee überrascht im Inneren mit fast 250 Holzsäulen, die mit Ornamenten und Kufi-Inschriften versehen sind und zusammen ein herrliches Ensemble bilden. Von dieser Moschee aus lässt sich der zweite Aussichtspunkt erklimmen, nämlich das kleinere der beiden zu besteigenden Minarette der Stadt.
Einer der schönsten Paläste der Stadt ist wiederum der Tasch-Hauli-Palast. Es handelt sich um eine Ansammlung mehrerer Höfe und Räume, die wegen ihrer schönen Wand- und Deckenverkleidung geschätzt werden.
Dann bleibt natürlich noch das 57 Meter hohe Islam-Hodscha-Minarett, wofür auch ein extra Eintritt zu zahlen ist. Wer in beengender Dunkelheit die schmale Wendeltreppe bis ganz nach oben erklimmt, wird ebenfalls mit einem herrlichen Ausblick belohnt. 
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Die Stadtmauer Chiwas
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Blick auf das Pachlawan-Machmud-Mausoleum und das Islam-Hodscha-Minarett (rechts)
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Aussicht vom an die Dschuma-Moschee angeschlossenen Minarett
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Das Kalta Minor und die Stadtmauer Chiwas
Eine etwas skurril anmutende Tour führt von Chiwa zum ehemaligen Ufer des Aralsees und dem „Schiffsfriedhof“ von Moynaq. Das alte Fischerdorf Moynaq fristet ein tristes Dasein, seitdem sich der Aralsee von der Stadt verabschiedet hat. Die zu besichtigenden Schiffswracks, die aus der Umgebung gesammelt und in unmittelbarer Nähe Moynaqs wieder aufgestellt wurden, zeugen davon, dass es sich hier nicht immer um eine öde Salzwüste gehandelt hat, sondern die Lebensfeindlichkeit auf eine durch exzessiven Baumwollanbau verursachte Umweltkatastrophe zurückzuführen ist. Für die Hinfahrt nach Moynaq sind 400 Kilometer zurückzulegen. Natürlich gibt es auch ausgedehntere Touren zum heutigen Ufer des Aralsees. Reisende sollten sich aber bewusst sein, dass sie hier giftige Dämpfe durch den wirbelnden Wüstenstaub einatmen. Die Langzeitauswirkungen der lebensfeindlich gewordenen Umgebung sind verheerend. Es gibt schließlich einen Grund dafür, dass in Moynaq keine Menschen hohen Alters zu sehen sind.
 
Ein weiterer beliebter Tagesausflug führt zu den Kalas, den Wüstenschlössern in der Umgebung von Beruni. Eigentlich gibt es über 20 dieser befestigten Siedlungen, aber eine kleinere Tour führt meist zu drei besonders schönen Kalas. Für die Tour ist mindestens ein halber Tag einzukalkulieren. Die erste Etappe führt zum frisch restaurierten Kyzyl Kala. Dann geht es weiter zum drei Kilometer entfernten und wesentlich größeren Toprak Kala, dessen Ausmaße erahnen lassen, dass es sich einst um eine große Siedlung mit über 2.000 EinwohnerInnen handelte. Nochmals 20 Kilometer weiter kommt man zum Ayaz Kala, das eigentlich aus drei befestigten Siedlungen besteht. Von dem ersten dieser drei hat mein einen schönen Blick auf das zweite Ayaz Kala und die öde Wüstenlandschaft Karakalpakistans.
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Das Wüstenschloss Kyzyl Kala
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"Schiffsfriedhof" bei Moynaq
Von Chiwa kommt man entweder über eine Taxifahrt nach Urgench zu den dort abfahrenden Bussen und Zügen nach (2) Buchara oder man organisiert sich über das Hotel eine Mitfahrgelegenheit in einem Sammeltaxi (pro Nase 15 Dollar). Eine beliebte erste Anlaufstelle in Buchara ist Labi Chaus. Die ausgelassene Atmosphäre rund um das schön angelegte Wasserbecken mit Restaurants ist ansteckend und zieht viele Usbeken und Usbekinnen an, die hier gerne verweilen. Außerdem finden sich hier viele Hotels und der Fußweg zum Wahrzeichen Bucharas, dem Kalon-Minarett und dem dazugehörigen Kalon-Komplex, ist nicht allzu weit und vor allem schön, weil er an Handwerksläden vorbeiführt. Der herrschaftliche Kalon-Komplex umfasst das beinahe 50 Meter hohe Minarett, das sich seit einiger Zeit allerdings leider nicht mehr besteigen lässt. Die Kalon-Moschee lässt sich besichtigen, während einem der Zugang zur gegenüberliegenden Emir-Alim-Khan Medresse verwehrt bleibt.

Um einen schönen Ausblick auf das Highlight Bucharas zu erlangen, eignet sich zum einen ein nahe gelegenes Cafe direkt über die Straße neben dem Komplex, zum anderen gibt es oft die inoffizielle Möglichkeit von der Zitadelle (Ark) aus zu dem eigentlich nicht öffentlich zugänglichen Bereich zu gelangen. Das garantiert den besten Blick auf Bucharas Perle, ist aber eben nicht im Ticket für die Zitadelle enthalten. Wer Glück hat und sich bei den richtigen Leuten, die in den zugänglichen Räumen der Zitadelle arbeiten, nachfragt, bekommt gerne einmal den Weg zum versperrten Areal gezeigt, gegen ein Extra-Ticket versteht sich. Die Zitadelle selbst liegt etwas außerhalb des autofreien Altstadtkerns und ist an sich schon beeindruckend. Nicht weit entfernt davon liegen die ebenso schöne Bolo-Chaus-Moschee und ein bedeutendes Samaniden-Mausoleum.

Alles Sehenswerte Bucharas hier zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Besonders schön aber ist noch die Abdulasis-Khan-Medresse mit nett angelegten Verkaufsständen und einer wunderschönen kleinen Kuppel, die man ebenfalls von innen sieht. Bei diesen öffentlich zugänglichen Medressen ist immer ein kleines Eintrittsgeld an eine Kassiererin, die zugleich einen Shop besitzt, zu zahlen. Die Tschor-Minor-Medresse kennen viele vom Lonely Planet Cover. Die vier charakteristischen Türme liegen ein klein wenig abseits der anderen Gebäude, nordöstlich des Labi Chaus.
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Ausblick auf Bucharas Altstadt vom Ark
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Bucharas Kalon-Komplex
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Handwerkskunst in der Abdulasis-Khan-Medrese
(3) Samarkand ist für viele der Höhepunkt ihrer Usbekistanreise. Der Registan gehört zu den schönsten Plätzen der Welt und besonders im Morgen- und Abendlicht lohnt sich ein Besuch. Wenn es dunkel geworden ist, gibt es auch immer wieder einmal eine Lichtshow, aber über die Schönheit der grellen abwechselnden Beleuchtungen des Registans lässt sich streiten. In die Stadt kommt man wiederum leicht per Bus, Zug oder Sammeltaxi. In unmittelbarer Nähe zum Registan befindet sich auch das recht preisgünstige und beliebe Bahodir Hotel

Es lässt sich zweifelsohne viel Zeit in Samarkand verbringen, ohne der Langeweile anheim zu fallen, trotzdem seien hier nur ein paar außerordentliche Sehenswürdigkeiten erwähnt. Der Besuch des Registans braucht schon einmal etwas Zeit, immerhin ist es nicht nur ein Platz, sondern ein Ensemble aus der Ulug-Beg-Medresse, der Schirdor-Medresse und der Tilya-Kari-Medresse, die besichtigt werden können. In Gold- und Blautönen zeigt sich vor allem die Moschee im Inneren der Tilya-Kari-Medresse besonders herrschaftlich.

Eine besonders breit angelegte Flaniermeile führt vom Registan zum lebendigen Siyob-Basar, der ein Erlebnis für sich ist. Der Weg wird von vielen Souvenir-Geschäften gesäumt, wo vor allem auch usbekische TouristInnen einkaufen gehen. Wesentlich interessanter sind aber die Bibi-Chanum-Moschee und das gegenüberliegende Bibi-Chanum-Mausoleum, nur wenige Meter vom Basar entfernt. Der als Tyrann bekannte Herrscher Timur wollte in seiner Hauptstadt die denkbar prächtigste Freitagsmoschee errichten lassen, worauf die Bibi-Chanum-Moschee errichtet wurde. Leider war der Bau von Anfang an baufällig und brach schließlich völlig in sich zusammen. Im 20. Jahrhundert wurde dann die Moschee aufgebaut, wie wir sie heute kennen.

Von unfassbarer Schönheit ist die vom Siyob-Basar östlich gelegene Gräberstadt Schah-i Sinda. Timur profitierte von der Kunstfertigkeit vieler Handwerker, die er aus den eroberten Gebieten nach Samarkand entführte, damit sie dort für ihn die herrschaftliche und farbenprächtige Architektur schaffen konnten, für die Usbekistan heute so bekannt ist. Die vielen kleinen Mausoleen Schah-i Sindas vereinen demnach unterschiedliche Stile und Techniken. Wer einen genaueren Blick auf die mit blauglasierten Ziegeln verzierten Mausoleen wirft, erkennt, dass alle für sich einzigartig sind. Gläubige reisen heute hierher, weil die Legende besagt, dass ein Cousin des Propheten hier untergekommen ist. Timur ließ hier für Vertraute und Verwandte Mausoleen errichten. Angeschlossen an die Nekropole ist ein Friedhof, der sich auch besichtigen lässt, sofern die auf einer Tafel angebrachten Regeln der Respekterweisung befolgt werden.
Das Mausoleum des Herrschers Timur ist nicht in der Nekropole zu finden. Dafür lohnt der Besuch des Gur-Emir-Mausoleums. Das eigentliche Mausoleum im Inneren des Komplexes erstrahlt in Blau- und Goldtönen und umfasst nicht nur Timurs Kenotaph, sondern auch die Grabmäler seiner engsten Verwandten und Vertrauten.

Von Schah-i Sinda ist es nicht mehr allzu weit zum Ulug-Beg-Observatorium, wo auch Sammeltaxis nach Taschkent oder Buchara abfahren. Natürlich gibt es auch in Samarkand die Möglichkeit mit dem Zug nach (4) Taschkent zu kommen. Die Hauptstadt selbst zeigt sich modern mit unzähligen neuen Restaurants, Fast-Food-Imbissständen und Cafés. Das alles ist vor allem in der russischen Neustadt mit dem großzügig angelegten Amir-Timur-Platz als Zentrum zu finden. Aber auch die Altstadt lohnt beispielsweise wegen der Barak-Khan-Medresse einen Besuch. Taschkent verwöhnt BesucherInnen auch mit einer Metro, wobei die Sicherheitsmaßnahmen sehr streng sind und immer ein Reisepass mitgeführt werden muss. Von Taschkent aus ließe sich die Reise noch mit einem Ausflug ins Fergana-Tal vertiefen, während man von Samakand aus noch nach Shahrisabz und Termez fahren kann. Die absoluten Highlights Usbekistans und der alten Seidenstraße bleiben aber die Städte Chiwa, Buchara und Samarkand. 
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Der Registan im abendlichen Licht
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Samarkands Nekropole Schah-i Sinda
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Die Grabstadt Schah-i Sind und dahinter das Bibi-Chanum-Mausoleum
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Das Gur-Emir-Mausoleum

Weitere Reiserouten

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