Persien hält den Charme des Orients und großartige Architektur bereit.
Es gibt sie natürlich, die Klassiker, die sich für einen Einstieg in das Land eignen und Großartiges an Architektur, Kultur, Lebensalltag und Landschaften zu Tage führen. Damit ist es aber nicht getan, wenn man Iran als Ganzes begreifen und erleben möchte. Vielleicht ist auch diese
unglaubliche Vielfalt
ein Grund neben der unfassbaren Herzlichkeit, die Reisende im Iran lieben lernen, warum so viele ein zweites oder drittes Mal kommen oder Iran zu einer unendlichen Geschichte für manche, uns eingeschlossen, wird. Kaum sind der orientalische Charme der Wüstenstadt Yazd und der berauschend schöne Platz Naqsch-e Jahan in Isfahan erkundet, locken die malerischen Bergdörfer Kurdistans und beeindruckende Wüstenlandschaften im Herzen der Wüste Lut.
Gerade das überschwängliche Angebot Persiens macht es Neulingen schwierig einen Überblick über die im ganzen Land verteilten Schätze zu erhalten. Diesem Problemchen soll dieser Artikel Einhalt gebieten. Über drei Jahre hinweg haben wir Iran immer und immer wieder besucht und konnten damit so einige „Highlights“ entdecken, wohin sich Reisende kaum verirren. Was ihr hier findet, ist eine Aufstellung verschiedener Reiserouten , die sich natürlich miteinander kombinieren lassen, aber prinzipiell alle für sich einen Schwerpunkt setzen. Nun sagen Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte und oft ist es eine Aufnahme, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will und einem sagt, dass man diesen oder jenen Ort unbedingt gesehen haben muss. Aus diesem Grund soll euch die Auswahl an Aufnahmen ein Gefühl dafür geben, was euch erwartet. Trotz allem bleibt dieser Artikel nur ein Vorgeschmack. Es kommt in dieser Aufstellung zwangsläufig vieles zu kurz. Dem Bedürfnis Iran mit all seinen sehenswerten Facetten kennenzulernen und sich so der ersten, nächsten und übernächsten Reise zu nähern, kommen wir in unserem Bildband „Highlights Iran. 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten“ nach. Darin werdet ihr fündig, wenn ihr zu all den hier nur angeschnittenen Sehenswürdigkeiten und Orten ausführliche Texte und eine Fülle an Aufnahmen haben möchtet. Die Aufstellung der Reiserouten erfolgt in mehreren Teilen: "Die Klassiker" , "Der Nordwesten" , "Nordosten", "Die Wüstentour" und "Das antike Erbe". Eins noch: Über Nowruz und die anschließenden Ferien der Iraner und Iranerinnen wird es ziemlich voll, weil sich die Einheimischen natürlich nicht die Sehenswürdigkeiten im Land entgehen lassen. Die Klassiker
Zeitraum:
Zwei
bis
drei
Wochen
– ohne Touren, aber mit Persepolis in zwei Wochen machbar
Transport : Alles bis auf die eine oder andere Tour kinderleicht mit Bus und Zug erreichbar Reiseroute : Kaschan (1) (Tour in die Maranjabwüste und nach Abyaneh) – Isfahan (2) (Tour nach Varzaneh) – Schiras (3) (Tour nach Persepolis, Naqsch-e Rostam und Pasargadae) – Yazd (4) (Tour nach Meybod, Kharanaq und ChakChak) – evt. Qom – Teheran (5) Zurückgelegte Kilometer : ca. 2.300 km Reisezeit : Über das ganze Jahr hinweg möglich, die angenehmsten Temperaturen bieten Herbst und Frühjahr. Die trockene Hitze macht den Sommer erträglich, wenn auch nicht angenehm.
Für diejenigen, die sich von der Vorstellung einer „Achse des Bösen“ noch nicht verabschiedet haben, mag es absurd klingen, dass sich im Iran bereits so etwas wie Reiseklassiker entwickelt haben. Nicht, dass Iran nicht schon einmal beliebt war bei Reisenden. Aber die Jahre vor der Revolution sind für die meisten jungen Reisenden heute schon viel zu weit weg. Nach dem anhaltenden Boom der letzten Jahre gibt es sie wieder und ein vor drei Jahren noch als Geheimtipp gehandelter Ort namens Kaschan ist heute nicht mehr wegzudenken neben Isfahan, Schiras und Yazd.
Für viele beginnt die Reise mit der Ankunft am Teheraner Imam Khomeini Airport . Dann stellt sich die Frage, ob man gleich zu Beginn den Großstadtdschungel (andere meinen Moloch) Teheran wagen möchte oder nicht. Der sanftere Einstieg in das Land ist (1) Kaschan . Entweder nimmt man sich gleich ein Taxi in das 200 km entfernte Kaschan (2 oder 2 ½ Stunden) oder man lässt sich zuerst zum südlichen Busbahnhof Teherans bringen, um dann in einen der vielen und günstigen Busse nach Kaschan weiterzufahren. Kaschan und Umgebung umfasst beinahe die ganze Bandbreite Irans Schönheit. Der Basar ist auch aufgrund seiner Architektur legendär, die Agha-Bozorg-Moschee nicht umsonst auf unserem Buchcover gelandet und d ie bürgerlichen Häuser übe rtrumpfen sich gegenseitig. Mit dem Bagh-e Fin befindet sich einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt ein eindruckvolles Beispiel persischer Gartenkunst. Immer beliebter wird ein Ausflug zu den Dünen und dem Salzsee der Maranjabwüste (60 km von Kaschan entfernt). Die Maranjabwüste ist Teil der großen Wüste Dasht-e Kavir. Wenn es die Zeit erlaubt, sollte eine Tagestour in das charmante Bergdorf Abyaneh Platz in der Reiseplanung finden.
Das Borujerdi-Haus in Kaschan
Basar in Kaschan
Abyaneh
Weiter geht es mit Bus, Zug oder Taxi in das 217 km entfernte
(2)
Isfahan
, dem Herzstück einer jeden Iranreise. Der
Naqsh-e Jahan
ist der zweitgrößte Platz der Welt und zum unschlagbaren Wahrzeichen Irans geworden. In Isfahan lassen sich wenige Tage oder gleich eine Woche verbringen. Zu entdecken gibt es vieles. Neben dem Naqsh-e Jahan samt Basar, Moscheen und Palast gilt es unbedingt die
Freitagsmoschee
, das armenisch geprägte Stadtviertel
Dschulfa
mit seiner Vank-Kathedrale, den
Tschehel-Sotun-Palast
und die safawidischen Brücken (besonders die
Pol-e Ch
ādschu
und
Si-o-se Pol
) zu besuchen.
Wer sich nach Dünenlandschaften sehnt, ist mit einer Tour nach Varzaneh (Foto weiter unten bei "Ab in die Wüste") bestens aufgehoben. Es gibt bereits nette Unterkünfte dort, allerdings darf man sich keine Einsamkeit erwarten, dafür hat sich Varzaneh schon zu sehr etabliert.
Königsmoschee in Isfahan
Pol-e Chādschu in Isfahan
Weitere Aufnahmen von Isfahan gibt es
hier
Wieder leicht erreichbar mit Bus oder Zug ist das von Isfahan 480 km entfernte
(3)
Schiras
. Wer mit dem Taxi dorthin unterwegs ist, kann einer der großartigsten antiken Stätten, nämlich nichts Geringeres als
Persepolis
, gleich mitnehmen. Auch von Schiras aus lassen sich leicht Touren organisieren, bei denen die Felsengräber von
Naqsh-e Rostam
und evt. auch
Pasargadae
besucht werden können.
Schiras selbst könnte man als das Zentrum persischer Poesie bezeichnen. Hier werden Grabstätten von den großen Poeten Saadi und Hafis zu Pilgerstätten, die Liebe zur Literatur wird nirgends so deutlich wie in dieser Stadt. Der ungeschlagene Star unter den Sehenswürdigkeiten Schiras’ ist allerdings die Nasir-ol-Molk-Moschee mit dem durch die Glasfenster erzeugtem zauberhaften Farbenspiel am Morgen. Darüber hinaus bietet Schiras’ die muslimische Pilgerstätte Schah Tscheragh , traumhafte Gartenanlagen wie B āgh-e Er ām und den charmanten Vakil-Basar .
Nasir-ol-Molk-Moschee
Basar in Schiras
Wer sich endgültig in der Welt von Tausendundeiner Nacht wiederfinden möchte, wird in
(4)
Yazd
, 450 km von Schiras entfernt, fündig. Das Altstadtbild ist geprägt von zahlreichen
Windtürmen
, eine altbewährte Methode die Innenräume der Häuser abzukühlen, den
Lehmhäusern
und der alles überragenden
Freitagsmoschee
.
Yazd ist auch für sein zarathustrisches Erbe bekannt, heute noch können die Schweigetürme am Rande der Stadt besucht werden. Eine der beliebten Touren führt über das liebliche Kharanaq nach ChakChak , eine zarathustrische Pilgerstätte, und schließlich nach Meybod .
Aufnahmen von Yazd gibt es
hier
Kharanaq
Von Yazd aus geht es mit Zug oder Bus, viele nehmen den Nachtzug, wieder zurück gen Norden nach Teheran, 620 km von Yazd entfernt. Wer sich für das religiöse Iran interessiert, kann dann noch einen Zwischenstopp in
Qom
einlegen oder das auch als Tagesausflug von Teheran noch in die Reiseroute packen. Beim
Heiligtum der Fatemeh Masumeh
handelt es sich um die zweitheiligste schiitische Pilgerstätte Irans, die Dichte an Mullahs ist hier besonders hoch.
(5) Teheran selbst ist unübersichtlich und anstrengend. Um wirklich einzutauchen und die Stadt zu erleben, braucht es Zeit. Die offensichtlichen Sehenswürdigkeiten sind der Golestan-Palast , daran schließt gleich der größte Basar der Welt an, der Azadi-Turm , die Straße der ehemaligen US-Botschaft mit den bekannten antiamerikanischen Graffitis und nicht zu vernachlässigen: das Nationalmuseum und das Juwelenmuseum – beide beherbergen Schätze von unsagbaren Wert. Wer das moderne Großstadtleben sehen möchte, muss durch die Straßen und Lokale Nordteherans tingeln. Ein beliebter Ausflug führt von Darband hinauf zum Tochal , der bereits zum Elburz-Gebirge zählt, und von wo man einen herrlichen Blick über Teheran hat. Empfehlungen für Reiseliteratur und ReiseführerWeitere Reiserouten
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Bildband Iran
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